Arbeitskreis Seismik

und Geophysik

am St.-Michael-Gymnasium Monschau

Die Seismik-AG des Monschauer Sankt Michael-Gymnasium war zu Gast an der Uni Köln. Vortrag vor mehr als 50 Lehrern gehalten.


Foto von: P. Stollenwerk; Eifeler Nachrichten / Eifeler Zeitung

Monschau/Köln. Die Seismik-Arbeitsgemeinschaft des St.-Michael-Gymnasiums Monschau war jetzt zu Gast an der Universität Köln, aber nicht um zu lernen, sondern um Lehrerinnen und Lehrern im Rahmen einer Fortbildungs-Tagung vor mehr als 50 Teilnehmern zu demonstrieren, womit sich die AG in Monschau beschäftigt. Dazu hatte der Deutsche Verein zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts im Rahmen der diesjährigen MNU-Tagung eingeladen.

Intensive Vorbereitung

Viel Vorbereitung war für diesen Rollentausch nötig, und Mathematiklehrer Ulrich Arndt, der die Seismik-AG an der Schule seit 1996 leitet, konnte dabei auch auf die Mithilfe des Kollegium zählen, die den in der AG aktiven Schüler Freistunden zur Vorbereitung des großen Auftrittes in Köln gewährten. 24 Schüler, von der Jahrgangsstufe 7 bis zur Stufe 13, gehören der AG an.

Das Thema des Vortrages lautete. „Signale aus der Erde – Schüler präsentieren, was man mit einer selbstgebauten Schulerdbebenwarte lernen kann.“

Erdkugel im Engpass

Eine Woche zuvor hatte eine Planungsgruppe die „Location“ an der Uni in Augenschein genommen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Da wurde der verschlungene Weg durch die Keller-Gänge des Instituts für Chemie erkundet, um den selbstgebauten zwei Meter großen „Monschauer Geophysik-Globus“ in den Hörsaal transportieren zu können. Danach wurde eine Telefonleitung für die Modem-Verbindung getestet, über welche die Signale live während des Vortrags von den Seismographen im Schulkeller in Monschau zum Vortragssaal in Köln gelangen sollten.

Am Tag vor dem Auftritt wurden der Globus und alle übrigen Gerätschaften in einen Lkw gut gepolstert verpackt und ins Institut für Chemie nach Köln befördert. Am Institut waren inzwischen Umbauarbeiten in Gang, und so versperrte plötzlich ein Mauervorsprung den Weg. Mit Kraft, Fingerspitzengefühl und nur wenigen „Millimetern Luft wurden beide Halbkugeln hochkant wohlbehalten durch den Engpass manövriert.

Mit Unterstützung dreier Eltern-Chauffeure erreichte die Mannschaft dann am nächsten Tag ihr Ziel. Ulrich Arndt: „Nervosität hatte sich eingeschlichen, da ja sachkundige Lehrer zuhören würden.“ Die MNU-Vorsitzende Dreiseidler, der Geo-Wissenschaftler Professor Dr. Tezkan von der Uni Köln sowie ein Vertreter der Erdbebenwarte Bensberg waren auch zum Vortrag gekommen.

Dann war es endlich soweit: Die Oberstufenschüler der AG berichteten über Erdbeben als Naturkatastrophe, von Erdbeben-Entstehung und der Erforschung des Erdinnern durch Erdbebenwellen und zeigten am Objekt, wie der selbstgebaute Lehrseismograph und die Schul-Erdbebenwarte (Jugend forscht 1996) funktionieren. Die Live-Kontaktaufnahme mit den Seismographen in Monschau per Modem gelang auf Anhieb. Mit Hilfe des großen Globus zeigten die Youngster der AG sehr anschaulich und einfach, wie man ein Erdbeben mit der Schul-Erdbebenwarte orten kann und machten den Vortrag zu einer rundum gelungenen Sache.

Die AG erhielt nach ihrem Vortrag viel Applaus und ein dickes Lob des MNU-Chairmans Dieter Stauder. (P. St.)

Aus: Eifeler Nachrichten / Eifeler Zeitung 221 A2, 20.09.2008, S. 22

Foto-Galerie