Arbeitskreis Seismik

und Geophysik

am St.-Michael-Gymnasium Monschau

Ein Seismograph hat die Aufgabe, Bodenbewegungen aufzuzeichnen, die von Erdbeben verursacht werden. Ein Beobachter, der sich selbst auf dem Erdboden befindet, bewegt sich bei einem Beben mit dem Boden mit; daher kann er die absolute Bewegung des Bodens nicht wahrnehmen, weil der Boden sich relativ zum Beobachter nicht bewegt (Abb.23, oberes Teilbild)


Abb.27: Archimedischer Punkt (Mitte) und Seismographenpendel

Der Beobachter müsste sich vielmehr an einem absoluten Ruhepunkt befinden, also an einem Punkt, der vom Erdbeben nicht betroffen ist (Abb.27, mittleres Teilbild). Da ein solcher "Archimedischer Punkt" nicht zur Verfügung steht, simuliert man ihn mit Hilfe eines Pendels, dessen Aufhängung an dem sich bewegenden Boden befestigt ist (Abb.27, unteres Teilbild).

Die Bewegungen des Bodens versetzen nun das Pendel in Schwingung, wobei der Pendelkörper aufgrund der Trägheit seiner Masse den Bodenschwingungen "hinterherhinkt". Im Moment der Auslenkung scheint sich das Pendel also zu bewegen, in Wirklichkeit ruht es und der Boden bewegt sich.

Zeichnet man nun die Schwingungen des Pendels auf, erhält man ein Abbild der Bodenschwingungen, das sogenannte Seismogramm. Das Seismogramm gibt allerdings nicht direkt die Bodenbewegungen wieder, aber man kann die Bodenbewegungen aus dem Seismogramm berechnen. Darauf kommen wir gleich zurück. (Vergleiche Kapitel 5.)