Arbeitskreis Seismik

und Geophysik

am St.-Michael-Gymnasium Monschau

Im Fall der Seismographenschwingung dagegen wird das ganze Labor durch die Erdbewegung in Schwingungen versetzt (Abb. 29). Hierin stellt xu die Bodenbewegung relativ zu einem Teil der Erde dar, der nicht vom Erdbeben betroffen ist (sog. "Inertialsystem"), x ist die Auslenkung des Pendels, die wir im Labor registrieren und xm ist die absolute Bewegung des Pendels im Inertialsystem.


Abb.29: Prinzip-Skizze zur Erzeugung von Seismographenschwingungen

Offenbar gilt: xm = xu + x
sowie .

Daher ist
oder:

Schwingt der Boden harmonisch mit xu = ao cos(ωt), dann haben:

Bei den ersten Seismographen Anfang des 20. Jahrhunderts hat man in der Tat die Aufzeichnung der registrierten Signale direkt mechanisch an das Seismographenpendel angekoppelt. Bei diesem Aufzeichnungsverfahren muss die Reibung des Schreibstiftes auf dem Papier überwunden werden.

Aus diesem Grund war der verwendete Pendelkörper (die sog. "seismische Masse") dabei stets beachtlich: Der (auch heute noch arbeitende) historische 17 Tonnen-Seismograph der Universität Göttingen ist ein berühmtes Beispiel dafür. Solche Seismographen sind Meisterwerke der Mechanikerkunst; eine leichte Berührung des Göttinger Seismographen mit einer Hühnerfeder setzt die schwere Apparatur deutlich in Bewegung.