3.2 Normales Labor-Pendel und Seismographen-Pendel im Vergleich - Teil 3/3
Eine bedeutende Steigerung in Empfindlichkeit (und Bedienerfreundlichkeit) war dann die kontaktfreie Registrierung auf elektromagnetischem Weg: dabei wird das Dynamo-Prinzip ausgenutzt. An der Pendelstange des Seismographen wird eine Spule angebracht, die in einen Magneten eintaucht, der fest mit der Erde verbunden ist. Da die induzierte Spannung proportional zur Geschwindigkeit ist, registriert man mit den moderneren Seismographen nicht die Seismographen-Auslenkung, sondern die jeweilige Geschwindigkeit. Kennt man die sogenannte "Generatorkonstante" des Systems Induktionsspule - Magnet (vgl. Kap. 4.3), dann kann man Pendelgeschwindigkeit und Pendelauslenkung berechnen.
Die Seismographen-Gleichung differenziert man also noch einmal und man findet für v:
Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die verschiedenen
Resonanzkurven für erzwungene Schwingungen beim "normalen Laborpendel"
(links), beim "klassischen Seismographen" mit Weg-Registrierung und für einen
moderneren Seismographen mit Geschwindigkeits-Registrierung. Normiert
man die Amplitude auf die Erreger-Amplitude, dann geben die Graphen
jeweils die sog. "Übertragungsfunktion":
Ü(ω) := A0(ω) / a0
wieder.