Arbeitskreis Seismik

und Geophysik

am St.-Michael-Gymnasium Monschau

Wie bereits erwähnt, heißt der Fachausdruck für die Stärke des Bebens "Magnitude"; die Medien sprechen dabei meistens vom "Wert auf der Richter-Skala". Die Magnitude bestimmen wir aus den Oberflächenwellen mit der größten Amplitude. Die so bestimmte Magnitude heißt "Ms-Magnitude" (s steht dabei für "surface").


Abb.52: Zur Bestimmung der Magnitude aus den Oberflächenwellen

In unserem Seismogramm hat das größte Signal der Rayleigh-Oberflächenwelle die doppelte Amplitude von 205 mV. Aus dieser Amplitude und der Periode T kann man nun - wie bereits im vorhergehenden Kapitel beschrieben - die zugehörige Bodenbewegung a0 berechnen:

bei 205 Millivolt und einer Periodendauer von T = 12,5 s liegt hier eine Bodenbewegung mit einer Amplitude von etwa a0 = 38 μm vor, das sind 38 Tausendstel eines Millimeters.

International hat man sich auf eine Formel zur Berechnung der Ms-Magnitude eines Bebens geeinigt; dabei müssen bekannt sein:

  • die größte Bodenbewegung in den Oberflächenwellen a0
  • die dabei auftretende Schwingungsdauer T
  • die Herdentfernung Δ (beim Ascension-Beben vom 18.02.1996: 54,97°).

Aus der Formel nach IASPEI (International Association of Seismology and Physics of the Earth´s Interior)
erhalten wir den Wert Ms = 6,7. Der NEIS-Vergleichswert ist hier etwa um 0,4 kleiner.

Auch bei professionellen Erdbebenwarten sind Magnituden-Unterschiede an einzelnen Stationen bis zu einer Magnitude durchaus möglich. Diesen Rahmen halten wir also auch ein.